IM Jahr 1973 fanden sich einige
junge Leute aus den Bogen- und Tellschützen zusammen und gründeten den 7. Jägerzug.
Da zu jedem Zug auch ein Zugname gehört wurde lange hin und her überlegt. Da
wir der Meinung waren, dass wir etwas besonderes und seltenes sind (da wir
teilweise erst 14 Jahre alt waren) nannten wir uns “Selde Jäger”. Erster
Zugführer wurde Werner Lützenrath. Weitere Gründungsmitglieder waren Günter
Schellen, Friedhelm Hilgers, Karl-Josef Hemmer, Achim Wyrwich, Dieter Deussen,
Hans-Jürgen Rieger und Wolfgang Erdmann.
Gleich im zweiten Jahr unseres Bestehens konnten wir beim Kompanieschießen
schon die ersten Erfolge vermelden. Zugführer Werner Lützenrath wurde
jugendbester Schütze und als Zug konnten wir den 2. Platz belegen. Im darauf
folgenden Jahr löste Wolfgang Erdmann seinen Zugkollegen Werner Lützenrath als
Jugendbester ab. Diese Erfolge ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere
Vereinsgeschichte.
DER erste Zugkönig wurde vor dem Schützenfest 1973 ermittelt. Als erster
durfte sich Günter I. Schellen auf unserer Königskette verewigen.

Unser Zug im Jahre 1979
Als das wohl außergewöhnlichste
Schießen geht wohl das Schießen am Schützenfestmontag 1973 in unsere
Geschichte ein. Geschossen wurde auf der Kegelbahn der Gaststätte “Köhler”
am Bahnhof. Nach ein paar “feucht-fröhlichen” Stunden mit etlichen Bierchen
sollte dem Vogel der Garaus gemacht werden. Ein paar Mädels feierten mit uns
und eines ließ im Eifer des Gefechtes einmal den Pullover etwas zu hoch
rutschen und ließ recht tief, oder besser gesagt hoch, blicken. Just in diesem
Moment kam unser Wirt, “Deussen’s Willi", durch die Tür herein und war
total entsetzt. Er schmiss uns sofort heraus. Nun standen wir da und hatten noch
keinen neuen Zugkönig. Es wurde gefragt, wer den auf den Zugkönig schießen
wollte und Achim Wyrwich meldete sich als Erster. Er wurde kurzer Hand zum König
Achim I. ernannt.
IM Jahre 1982 bauten wir im Fahrzeugschuppen bei “Heups’e Kathrin” unsere
erste Großfackel. Am Schützenfest Samstag zogen wir unser Werk voller Stolz
zum Antreteplatz. Kaum war dieser erreicht, war das Malheur groß. Das linke
(oder war es das rechte?) Vorderrad knickte einfach weg. Unsere Fackel war wohl
etwas zu schwer geraten. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen. Mit vereinten
Kräften schleppten wir unsere Fackel auf drei Rädern durch den Ort. Am Ende
belegten wir in der Fackelwertung einen hervorragenden vierten Platz (bei 4
Teilnehmern!). Es muss wohl nicht extra erwähnt werden das uns nach dieser
unmenschlichen Anstrengung die Bierchen besonders wohl gemundet haben.
Im Jahre 1985 wurde zum zweiten Mal ein Jägerkönig ausgeschossen. Manfred
Ellrich holte mit dem 181 Schuss den Vogel von der Stange und setzte sich gegen
6 Konkurrenten durch. Als der Vogel fiel, war der Jubel riesig und Manfred war
kaum noch einzufangen. Er wurde als König Manfred I. Ellrich mit seiner Königin
Martina gekrönt. An seine Krönungsnacht denken wir noch Heute gerne zurück. Für
die letzten war diese Nacht erst in den frühen Morgenstunden zu Ende.
IM Jahre 1990 konnten wir zum 2. Mal den Jägerkönig stellen. Im 3. Anlauf
schaffte es Achim Wyrwich, mit dem 207. Schuss den Vogel von der Stange zu
holen. Groß war der Jubel, doch dann begann das große Zittern. Seine Partnerin
Rita wusste nichts von Ihrem Glück und zeigte sich auch nicht sehr erbaut darüber.
Letztendlich ließ sie sich aber doch überzeugen und am Frühlingsfestsonntag
wurden beide als Achim I. Wyrwich und Königin Rita gekrönt. Sie lösten damit
unseren langjährigen Jägermajor Hans Loboda mit seiner Königin Ulli ab. Da
die Kompanie in diesem Jahr beschloss, die Krönung von Frühlingsfest auf den Jägerball
zu verlegen ging Achim als der am längsten amtierende Jägerkönig in die
Geschichte der Kompanie ein. Da Achim in diesem Jahr 1990 auch noch Zugkönig
war und die Kette des allseits beliebten “Zugferkels” trug, hatte er in dem
Jahr doch recht schwer zu tragen.
Frühlingsfest 1997 wurde dann der Jägerkönig ermittelt, der in unserem Jubiläumsjahr
der Jägerkompanie voran stehen sollte. Zum Schießen meldeten sich die
folgenden 4 Kandidaten an: Andreas Schäfer, Achim Wyrwich, Wolfgang Erdmann und
Rainer Wagemann, alle vom 7. Jägerzug “Selde Jäger”. Nach einem wahren
Marathonschießen auf die Pfänder (insgesamt 195 Schuss) begann gegen 19.00 Uhr
das Schiessen auf den Königsvogel . Nach einem spannenden Kampf konnte um 19.44
Uhr Achim Wyrwich zum 2. Mal die Königswürde erringen. Damit war er der erste
Jäger, dem dies gelang. Da im Festzelt wegen der späten Stunde schon das
Unterhaltungsprogramm begonnen hatte, konnte die Proklamation erst gegen 22.45
Uhr in schon recht “bierseliger” Laune vonstatten gehen. Er wurde mit seiner
Königin Gaby als Achim I. Wyrwich und Königin Gaby Brandmayr inthronisiert. Frühlingsfest
1998 wurde dann der Nachfolger von Achim Wyrwich ermittelt. In einem spannenden
Kampf konnte sich Andreas Schäfer, wiederum vom 7. Jägerzug “Selde Jäger”,
gegen einen Mitbewerber durchsetzen und den Vogel von der Stange holen. Im
Oktober wurde er mit seiner Frau Mary als Andreas I. Schäfer und Königin Mary
gekrönt. Gebürtig aus dem Sauerland sind die beiden vor einigen Jahren nach
Delrath gezogen. Der Weg in unseren Zug war dann doch etwas ungewöhnlich. Bei
einem Besuch auf dem Delrather Schützenfest kamen die beiden Neubürger an
unseren Tisch und fragten, ob Sie sich zu uns setzen dürften. Es war eine
Superstimmung an unserem Tisch welche den Beiden wohl gefallen hat. Dann hat es
nicht mehr lange gedauert und Andreas wurde Mitglied in unserem Zug. Schon kurze
Zeit später errang er zum ersten Mal die Zugkönigswürde (1996). Heute ist er
eine feste Größe in unserem Zug und mittlerweile unser Zugführer.
RESÜMEE:
Wir waren in all den Jahren vielleicht nicht die Besten und vorbildlichsten Jäger,
aber ganz bestimmt waren wir mit die Lustigsten. Wenn ich mich so an unseren
jungen Jahre zurück erinnere; eujeujeu....... ;-)
Wir haben manchen Blödsinn veranstaltet, einmal haben wir in unserem
jugendlichen
Leichtsinn im Zelt ein ganzes Thekenelement umgeschmissen, ein anderes Mal
erschienen wir mit erheblicher Verspätung und reichlich Alkoholgenuss zur Türwache,
aber im Großen und Ganzen glaube ich doch, dass wir eine Bereicherung für die
Delrather Jägerkompanie waren und immer noch sind!
Eine Sache liegt mir aber noch ganz besonders am Herzen:
Ein großes DANKESCHÖN an die Frauen des Zuges, die uns in all
den Jahren immer tatkräftig unterstützt haben. Ihr habt wesentlich zum Erhalt
des Zuges und den Spaß, den wir all die Jahre hatten, beigetragen. Ohne Euch wären
wir wahrscheinlich nicht das, was wir Heute sind. Noch mal ein ganz herzliches Dankeschön!